Hausgemachtes musikalisches Potpourri
Ein deutsch-kolumbianisches Musik-Duo wagt große
stilistische Vielfalt
12 Lieder, 10 Genres, engagierte Texte und nur 2 Musiker! Das
sind die Merkmale des Debütalbums von WƎNDƎZEIT. Dieses
Duo zeigt, dass sich ganz unterschiedliche musikalische
Elemente und Themen miteinander verknüpfen lassen. Auf der
ersten CD sind neben rockigen und afrokaribischen Klängen sehr
verschiedene Rhythmen und Genres zu hören. Und auch
thematisch wird eine große Vielfalt geboten. Mal sind die Texte
ernsthaft und kritisch, mal ironisch und hintersinnig. Besonders ist
auch der Entstehungsort: Kreiert wurde dieses musikalische
Potpourri fast ausnahmslos zu Hause, wo die zwei Musiker
komponiert, getextet, aufgenommen, arrangiert und gemischt
haben.
Wer aber steht denn nun hinter WƎNDƎZEIT? Das sind
Alejandro Donado und Anja Titze. Und auch die Herkunft der
beiden könnte kaum kontrastreicher sein: Er ist in der
kolumbianischen Millionenmetropole Bogotá aufgewachsen; sie in
der kleinen Burgstadt Stolpen und später im Kurort
Oberbärenburg im sächsischen Osterzgebirge mit seinen etwa
150 Menschenseelen. Kennengelernt haben sie sich Ende der
1990er Jahre in Toulouse, der ville rose im Süden Frankreichs,
wo beide damals studierten. Dann folgten andere Wohnorte – u.a.
Dresden, Würzburg und Reims (Frankreich). Aber begonnen hat
eigentlich alles in Dresden, wo sie ab 2000 lebten und wo
zunächst jeder für sich selbst seinen künstlerischen Hobbies
nachging. Bis zu jenem kalten Tag im Januar 2002, an dem die
Wende einsetzen sollte.
„Ich hatte gerade wieder ein bisschen Gitarre gespielt und mir
eine schöne Melodie überlegt. Dann fragte ich Anja, ob sie nicht
dazu singen will und vielleicht auch einen passenden Text hat.“,
erklärt Alejandro. Sie zögerte nicht lange, holte ihren Ordner
hervor, in dem ihre selbst verfassten Gedichte und Balladen
abgeheftet sind und begann nach einem geeigneten Text zu
suchen.
Immerhin hatte sie mit etwa 15 Jahren die Welt der Dichtkunst für
sich entdeckt und verfasste in ihrer Freizeit lyrische Texte. Das
Singen hatte sie mindestens ebenso lange als Hobby betrieben.
„Besonders gern habe ich französische Chansons von Edith Piaf
und Musical-Hits aus 'My Fair Lady' gesungen.“ Auch bei
Alejandro hatte die Musik eine wichtige Rolle gespielt. Er hatte
jahrelang klassische Gitarre gelernt, spielte in der Teenagerzeit
als Gitarrist in einer Rockband und studierte außerdem drei Jahre
an der Musikhochschule. Angesichts dieser Übereinstimmungen
war es wohl nur eine Frage der Zeit, dass die beiden auch
künstlerisch ein Team bilden würden.
Jedenfalls war ein thematisch passender Text für jene erste
Melodie schnell gefunden. Und dann ging es schon los – Musik,
Text und Gesang kamen zusammen. Der Anfang war gemacht.
Das war die Geburtsstunde von WƎNDƎZEIT!
Die ersten Lieder hatten nur einen Text, eine Melodie und eine
Gitarrenbegleitung, gelegentlich auch ein Gitarren-Solo. Sonst
eigentlich nichts. Nach und nach kauften sie die nötigen Geräte,
um die Lieder aufzunehmen, zu arrangieren und die
musikalischen Strukturen komplexer zu gestalten. Die
musikalischen Interessen waren jedoch so vielfältig, dass sie sich
nicht auf ein bestimmtes Genre festlegen wollten. Vielmehr
begannen sie, in verschiedenste Richtungen zu komponieren.
Und auch die Themenpalette wurde mit der Zeit immer breiter.
Den beiden Musikern liegt dabei besonders am Herzen,
kritikwürdige Zustände und Entwicklungen anzusprechen, die von
Menschen gemacht sind, aber auch verändert werden können.
Dazu sagt Alejandro: „Mit unseren Liedern wollen wir
Denkanstöße geben. Und wir hoffen darauf, dass die Menschen
die Dinge des Lebens und den Lauf der Welt vielleicht mit
anderen Augen sehen. Denn genau dafür steht
WƎNDƎZEIT!“